Bart Sibrel
A funny thing happened on the way to the Moon
www.moonmovie.com, 2001
VHS-Cassette, 47 Minuten

Eigentlich bin ich etwas enttäuscht. Bart Sibrel, der sich inzwischen als der große Apollo-Kritiker fühlt, hat nur das neu aufgewärmt, was andere vor ihm auch schon kritisierten, nur dass er teilweise schlechteres Bildmaterial als seine Vorgänger verwendet hat.

Ich weiß nicht, was der Unsinn soll mit den Vergleichen von Krieg und Hungersnöten und rausgeworfenem Geld für die Raumforschung. Selbstverständlich hätte man die Apollo-Milliarden auch anders ausgeben können. Aber beim Irakkrieg verhält es sich doch genauso. Wenn die USA die Kriegsmilliarden vor dem Krieg dort verschenkt hätten, gießkannenmäßig verteilt, würden sie heute als der größte Wohltäter der Welt dastehen, es gäbe keinen Terror und sie wären überall beliebt. Und wie sieht die Realität aus?

Nein, die Apollo-Milliarden waren nunmal für dieses Projekt vorgesehen, und es ging letztendlich ja auch darum, die US-Wirtschaft damit wieder anzukurbeln, was ja auch hervorragend funktioniert hat.

Dass in dem Video wieder einmal die schon längst erklärten Punkte „fehlende Sterne“, „abgedeckte Fadenkreuze“, „der C-Felsen“ usw. aufgewärmt wurden, spricht nicht gerade für den Film (die Fahnenflatterei gleich mehrmals...). Wer heute einen Apollo-kritischen Film dreht, sollte die alten, abgeschmackten und vielfach zitierten Punkte rauslassen und stichhaltigere Punkte vorbringen, für die in obigem Film dann keine Zeit mehr ist, weil eben das alte Zeug aufgewärmt wird.

Gut ist die Darstellung des Van-Allen-Gürtels, wobei nach meinem Geschmack ruhig etwas tiefer in die Materie eingestiegen worden sein könnte. Die Apollo-Befürworter argumentieren z.B., dass der Gürtel ja in spätestens 1-2 Stunden durchflogen wäre, womit dann die Gefahr gebannt gewesen sei. Tatsache ist jedoch, dass sich der Gürtel bis auf die halbe Entfernung zum Mond erstreckt, er kann also gar nicht in dieser kurzen Zeit durchflogen werden.

Auch ein besserer Hinweis auf die Strahlung auf dem Mond fehlt. Und die zu jenem Zeitpunkt extrem starken Sonnenausbrüche werden ebenfalls verschwiegen.

Sibrel hat also bezüglich der Radioaktivität auch wieder nur von Vorgängern übernommen, ohne selbst etwas hinzu zu tun.

Gut ist jedoch die Erwähnung des Kommunikationssatelliten TETR-A, obwohl ich auch hier einen Hinweis auf die fehlende Funkverzögerung vermisste.

Der einzige Punkt, den Sibrel lang und breit ausgewalzt hat, ist die Filmdarstellung der Erde aus dem Raumfahrzeug während des Fluges „zum Mond“. Davon habe ich auch schon gehört, bin der Sache aber nicht weiter nachgegangen, weil es möglicherweise ebenfalls normal erklärbar ist.

Wenn man wirklich gute Kritik erleben will, die nicht nur auf ein paar wenigen Punkten basiert, dann mag man sich die zwei Videokassetten „What Happened on the Moon? An investigation into Apollo“ von den beiden Autoren David S. Percy und Mary Bennett besorgen (zwei Cassetten in einem Schuber), erhältlich z.B. über die Herstellerfirma www.aulis.com.

Die beiden hatten schon das bemerkenswerte Buch „Dark Moon“ veröffentlicht.

(Gernot L. Geise)

(SY 5/2004)


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