Das Baumaterial der Cheops-Pyramide

Ó Dieter Vogl; veröffentlicht in SYNESIS Nr. 23/1997

 

Als ich am Morgen die wenigen Kilometer von Massa mit dem Bus nach Carrara fuhr, war ich noch recht zuversichtlich das Rätsel um das verwendete Baumaterial der Pyramiden von Gizeh schnell und unproblematisch lösen zu können. In der Hauptsache war ich deshalb dieser Meinung, weil es hier in Carrara nur so von Natursteinfachleuten wimmelt. Sie sind, im Angesicht der hoch über der Stadt liegenden Steinbrüche, geradezu prädestiniert, Antworten auf Fragen zu geben, die den Stein - als Baumaterial betrachtet - betreffen.

Schon vor über 2000 Jahren wurde hier in Carrara, am Fuße der Apuanischen Alpen, ähnlich wie in den Mokkatam-Bergen von den alten Ägyptern, von den Etruskern und Römern jenes Material gebrochen, das den Mythos Carrara und das heutige Wissen der hier ansässigen Menschen begründet. Und in dieser Welt, die seit ewigen Zeiten vollkommen mit Haut und Haar dem Stein verfallen ist, erhoffte ich Antworten auf meine Fragen zu finden.

Als ich am Abend von Carrara nach Massa zurückfuhr, war ich mir meiner Sache allerdings gar nicht mehr so sicher. Ich ahnte, dass es Schwierigkeiten geben würde, denn die Fachleute, die ich zum Thema befragte, konnten mir alle keine definitive Antwort auf meine Fragen geben. Und das, obwohl mein Fragen-Katalog im Grunde genommen nur aus ganzen zwei Fragen bestand!

 

1.         Mit welchem Material wurden die Pyramiden erbaut?

2.         Aus welchen Steinbrüchen stammt das verwendete Material?

 

Aus welchem Steinbruch stammt des Baumaterial?

Gehen wir zuerst der zweiten Frage nach: Woher stammt das Baumaterial für die Cheops-Pyramide? Glaubt man der derzeitig kursierenden Pyramiden-Literatur, dann besteht angeblich gar kein Zweifel daran:

Die drei Pyramiden von Gizeh, also auch die des Cheops, wurden fast ausnahmslos aus Kalkstein erbaut. Und dabei natürlich ausschließlich mit Material, dessen Vorkommen, dem Vernehmen nach, schon längst von der Wissenschaft lokalisiert, und nach deren Erkenntnissen ganz in der Nähe der Pyramiden abgebaut wurde. Die meisten Fachleute tendieren dabei überwiegend auf drei Steinbrüche, die - wie mir Frank Dörnenburg schreibt - ,,in nur rund 400 m Entfernung” zur Cheops-Pyramide liegen. ,,Gesteinsanalysen, auch von den Klemms (1), gehen so weit, dass man sogar die Steinbrüche für die unterschiedlichen Pyramidenlagen chemisch identifizieren konnte.”

Dies ist eine Erklärung, die man so nicht unbedingt hinnehmen und schon gar nicht bedingungslos akzeptieren darf, denn dies, das ergaben meine bisherigen Recherchen recht prägnant, trifft in erster Linie nur auf die Chefren- und die Mykerinos-Pyramide zu. Zumal die Klemms der vorherrschenden Meinung, vor allem der des Spezialisten Prof. Stadelmann, sogar sehr deutlich widersprechen und davon ausgehen, dass die große Masse des Baumaterials eben nicht aus der näheren Umgebung der Pyramiden kommt, sondern von weit her herangeschafft wurde. Woher das gesamte Material für den Bau der Cheops-Pyramide letztlich wirklich stammt, kann also mit einer pauschalisierenden und etwas einseitigen Aussage - für mein Dafürhalten - nicht beantwortet werden. Hier müssen wir schon etwas tiefer nachforschen, als dies offensichtlich die Wissenschaft derzeit tut. Und wir müssen uns dabei fragen, ob wir diese wissenschaftliche Betrachtungsweise auch ohne Vorbehalte als unverrückbares und historisch abgesichertes Faktum hinnehmen dürfen? Wohl kaum, vor allem dann nicht, wenn man davon ausgeht, dass die Ägypter ihre Pyramiden immer gerade an jenen Stellen erbaut haben sollen, an denen das entsprechende Baumaterial lokal vorhanden war.

Frank Dörnenburg ist in dieser Beziehung der Meinung:

,,Die Ägypter waren kein dummes Volk. Sie bestimmten nicht einfach einen Pyramidenbauplatz und kümmerten sich dann erst im Nachhinein, woher sie das Baumaterial bezogen - sie machten es anders herum. Sie bauten alle Pyramiden dort, wo verwertbares Material zu finden war. Daher ist das Kernmauerwerk aller Pyramiden aus dem jeweiligen Umgebungsgestein der Pyramiden selbst gebaut. Die rote Pyramide in Dahschur besteht z.B. aus dem leicht rötlichen Kalksandstein der Umgebung, während die Pyramiden von Gizeh aus dem gelblichen Kalkstein des Gizeh-Plateaus bestehen.”

Ganz sicher waren die alten Ägypter kein dummes Volk, aber sie besaßen ebenso ganz sicher auch keine so fortgeschrittene Technologie, mit der sie die geologischen Eigentümlichkeiten eines Natursteinvorkommens beurteilen und für ihre Nutzbarkeit hätten ausloten können. Vor allem nicht im Hinblick auf eine Pyramide, deren Materialaufkommen mit einer Masse von 2.521.000 Kubikmetern zu Buche schlägt. Und die Nutzbarkeit des Gesteins mussten auch die alten Ägypter wissen, wenn sie ein bestimmtes Natursteinvorkommen als Baumaterial abbauen wollten. Dabei müssen auch für die alten Ägypter mit Sicherheit Gesichtspunkte wie Lage und Zugänglichkeit des Natursteinvorkommens eine gewichtige Rolle gespielt haben. Denn gehen wir davon aus, die Altägypter hätten wirklich nur Muskelkraft, Holzrollen und Alfalfagrasseile zur Verfügung gehabt, dann ist es für einen rationellen Abbau des Gesteins wahrlich nicht unerheblich, vor dem Abbaubeginn zu wissen, wo ein Steinbruch liegt, und wie zugänglich er für den späteren Materialabtransport ist. Hierbei müssen wir vornehmlich beachten, dass beim Bau der Cheops-Pyramide angeblich alle zwei bis drei Minuten ein Stein auf den anderen gewuchtet werden musste, um die wissenschaftlich postulierte Bauzeit überhaupt annähernd einhalten zu können. Dies alles setzt voraus, dass die alten Ägypter nicht nur die Lage und die Zugänglichkeit des Bruches exakt überprüfen mussten, sondern auch seine Entfernung zu jenen Verarbeitungsstätten, bei denen jeder einzelne Steinblock des Baumaterials für die spätere Verwendung weiter bearbeitet werden musste.

Aller logischen Gegenargumente zum Trotz scheint sich jedoch das Ammenmärchen, dass sich die Pyramidenbauer nach den Steinvorkommen die Lage der Pyramide ausgesucht hätten, unverwüstlich zu sein, und sich von Generation zu Generation unaufhörlich unter den Ägyptologen fortzupflanzen.


 


Tabelle 1 - Übernommen aus dem Buch ,,Gesteinskunde” von Friedrich Müller, Seite 213

 


Selbst auf andere Disziplinen hat diese irrige Ansicht mittlerweile übergegriffen und sich im Laufe der Zeit sogar autokratisch bei den Archäologen durchgesetzt. Trotzdem muss auch diese Fachrichtung unumwunden zugeben, dass sich das Baumaterial - und zwar in seiner absoluten Gesamtheit - bis heute nicht exakt kodifizieren lässt. Dies muss aber in jedem Fall getan werden, denn ,,die Eignung des Gesteins ist im Einzelfall durch mineralogisch-petrographische und gesteinsphysikalische Untersuchungen abzuklären.“ (2). Was nichts anderes bedeutet, als dass auch die alten Ägypter gezwungen waren, diese Untersuchung vor Verwendung des Gesteins durchzuführen. Um so nötiger ist dies mit Sicherheit gewesen, wenn man bedenkt, welche Gesteinsmassen beim Pyramidenbau bewegt und verarbeitet werden mussten.

 

Und nichts als Uneinigkeit

Alleine die Pauschalisierung, die Pyramiden von Gizeh wären aus Kalkstein erbaut worden, ist vollkommen unwissenschaftlich und zeigt deutlich die Unfähigkeit der Wissenschaften, eine exakte Analyse durchzuführen. Betrachtet man sich nämlich die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Gesteins, dann ist es wahrlich nicht unerheblich, zu wissen, aus welchem Material die Pyramiden wirklich erbaut wurden.


 


 

Tabelle 2 - Übernommen aus dem Buch „Gesteinskunde“ von Friedrich Müller, Seite 170

 


Dies wird deshalb so wichtig, weil alle diese verschiedenen Kalksteinfamilien niemals aus der gleichen Region oder der gleichen geologischen Schicht kommen können. Noch unverständlicher wird die Titulierung „Kalkstein“, wenn man bedenkt, dass der Begriff alleine zehn Unterfamilien aufweist. Welcher Kalkstein wurde also beim Pyramidenbau verwendet? Die Frage stellt sich um so mehr, dass es wissenschaftlich erwiesen scheint, dass es in Ägypten hauptsächlich Kalksandstein und Porenkalk gibt. Dies wiederum sind keine „echten“ Kalksteine, sondern sogenannte Sedimentgesteine. Fragen wir uns also besser nicht, welcher Kalkstein wurde verwendet, sondern welche Gesteinsart wurde verwendet?

 

Eine Turguman-Erzählung

,,Aber neben den Altersfurchen sieht man auch Spuren von Steinräubern, die die fertig behauenen Quader und ihren blankpolierten, im Zauber des Sonnen- und Mondlichts schimmernden Steinmantel ins nahe Kairo zum Aufbau von Palästen und Moscheen schafften.”

Emil Nack schreibt hier in blumiger Sprache in seinem Buch ,,Ägypten” über einen Tatbestand, den er selbst wohl kaum in Augenschein genommen und nur vom Hörensagen gekannt haben dürfte. Dem Laien fällt an seiner Beschreibung nichts auf, aber der Fachmann stolpert über einen Ausdruck, der so auf gar keinen Fall stimmen kann. Entweder ist mit dem Autor die Phantasie durchgegangen, oder er hat eine jener einfallsreichen Turguman-Erzählungen (3) geglaubt, die auch heute noch gerne von den Fremdenführern den Besuchern der Pyramiden, gegen ein kleines Bakschisch, erzählt werden. In Deutschland würde man zu solchen turgumanischen Phantastereien zweifelsohne Anglerlatein sagen.

So oder so: der Begriff ,,blankpoliert” kann im Zusammenhang mit Kalkstein auf gar keinen Fall stimmen. Ob wir es glauben wollen oder nicht, diese und derartige Formulierungen sind, um nicht zu sagen kompletter Unsinn, nichts anderes als schriftstellerische Phantasie und fernab jeglicher Realität.

Dr. Stähle, Dozent am Mineralogischen Institut der Universität Heidelberg, schreibt diesbezüglich: ,,Weiße Kalksteine verfärben sich nach einiger Zeit. Sie werden grau bis schwarzgrau durch Algenbefall.” (4). Zieht man hier einen Materialvergleich hinzu, dann wird deutlich, dass eine polierte Oberfläche aus Kalkstein bereits ab den dreißigsten Jahr nach der Verlegung nicht mehr als weiß bezeichnet werden kann. Selbst harter Syenit, so wie es z.B. Frank Dörnenburg postuliert, würde bei so langen Zeiträumen seine Farbe verlieren und erheblich nachdunkeln.

 

Die Polierbarkeit von Kalkstein

,,In ihrem ursprünglichen Zustand”, schreibt Hans Reichardt (5), ,,war die Cheops-Pyramide also ein funkelnder weißer Berg, dessen Seiten die Sonnenstrahlen reflektierten.” Dieser Satz impliziert, dass der Kalkstein nicht nur blank poliert, sondern sogar auf Hochglanz poliert war. Und so stellt sich für uns die Frage. Ist dies überhaupt möglich?

Natürlich kann Kalkstein poliert werden - dem soll an dieser Stelle auch nicht widersprochen werden! Will man ihn aber, so wie es Emil Nack oder Hans Reichardt formulieren, blank polieren, dann wird dies zum einen nur unter den allergrößten technischen Schwierigkeiten möglich, und zum anderen schon deshalb vollkommen sinnlos sein, weil keine Politur von Kalkstein im Außenbereich eines Bauwerkes längere Zeit überdauern würde. Dabei spielt es gar keine Rolle, in welcher geographischen Region sich dieses Bauwerk befindet.

 

Der geologische Aufbau des Pyramiden-Plateaus

Michael Haase, ein selbsternannter Pyramidenkenner, postuliert, ,,der geologische Aufbau der Giza-Plateaus (bestehend aus Schichten harten Kalksteins, durchsetzt von dünnen Ablagerungen von weichem Mergel) brachte optimale Voraussetzungen zum Abbau des Gesteins für den Bau der Cheops-Pyramide. Nordöstlich und westlich der Chentkaus-Grabanlage befinden sich die wichtigsten lokalen Steinbruchareale, welche als Lieferant für das Kernmaterial der Cheops-Pyramide angesehen werden.”



 

Tabelle 3 - Übernommen aus dem Buch „Gesteinskunde“ von Friedrich Müller, Seite 170

 


Wir können diese Aussage getrost als vollkommen falsch bezeichnen, denn wenn es wirklich zutrifft, dass das Gizeh-Plateau tatsächlich aus harten Kalkstein besteht, der durchsetzt ist von dünnen Ablagerungen aus weichem Mergel, dann haben wir vor uns ein Gestein, dass im Grunde genommen zum Bau einer Pyramide vollkommen wertlos ist, weil es besonders anfällig ist für jede Art von Verwitterung.

Mergel ist eine Bodenart, die der Fachmann als Schichtgestein bezeichnet und im Grunde genommen ein Tonkalkgemisch darstellt. Wobei 20 % bis 29 % aus reinem Kalk besteht. Und gerade diese Zusammensetzung birgt erhebliche Nachteile für die Verwendbarkeit eines Gesteins. Dr. Endlicher von der Regensburger Universität schreibt mir in dieser Beziehung:

,,Von besonderer Bedeutung ist zugleich der Aufbau des Kalksteins. Für die Verwitterungsfähigkeit sind vor allem folgende Gesteinsparameter ausschlaggebend:

·        Porosität, Risse, Klüfte, Feinschichtung, Kristallgröße im Gestein

·        Mineralische Bestandteile mit einem unterschiedlichen Verwitterungsverhalten

·        Kalksteine enthalten häufig neben den Carbonatmineralien, Calcit und Dolomit, weitere Minerale, z.T. auch in größeren Mengen. Besonders ungünstig wirken sich Tonminerale aus, vor allem, wenn diese quellfähig (!) sind.”

Wir können also davon ausgehen, dass die Pyramiden von Gizeh, vor allem wenn sie mit lokalem Material erbaut worden wären, längst nicht mehr so trotzig in der Gegend herumstehen könnten. Wir müssen davon ausgehen, dass sie erheblich verwitterter wären, als sie es zur Zeit sind.

 

Fazit

Die Pyramiden wurden nicht aus Kalkstein gebaut, der aus der näheren Umgebung gewonnen wurde, sondern überwiegend aus Kalksandstein, der aus allen Teilen Ägyptens herangeschafft werden musste. Am bestehenden Kalksteinmärchen wird deshalb auch heute noch so hartnäckig festgehalten, um dadurch besser das leidige Transportproblem übergehen zu können, denn je näher man den Steinbruch an die Baustelle verlegt, um so leichter ist zu erklären, dass die Ägypter dieses Problem selbst in der veranschlagten Zeit bewältigen konnten. Ein äußerst wichtiger Punkt, der gesondert behandelt werden müsste, denn gerade das Transportproblem umfasst eine Schwierigkeit, die deutlich aufzeigt, dass die Ägypter nicht die alleinigen Erbauer der Pyramiden von Gizeh gewesen sein können.

Ein besonderer Grund, warum ich auf Kalksandstein tendiere, liegt aber auch daran, dass sowohl von Dr. Nieper als auch von mir vor Ort festgestellt werden konnte, dass eine Vielzahl von Steinquadern, unter ihrer witterungsbedingten und durch Algenbefall verursachten Patina, deutliche Spuren von Verglasung aufweisen. Wie mir Prof. Dr. Reinsch vom Institut für Geowissenschaften der Technischen Universität Braunschweig versichert, kann Kalkstein keine Verglasung aufweisen, denn ,,er zersetzt sich nach dem Prinzip des Kalkbrennens in CaO und CO2 (6).

Wie mir Prof. Reinsch außerdem mitteilt, können nur Sandsteine und Granite eine Verglasung aufweisen. Er schreibt: ,,Sandsteine und Granite beginnen bei unterschiedlichen Temperaturen anzuschmelzen, in Abhängigkeit von den mineralischen Zusammensetzungen. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 650 und 800° C.”

Die Angaben von Prof. Reinsch werden mir auch von Prof. Dr. Helmut Klapper, dem Direktor des Mineralogisch-Petrologischen Institutes der Universität Bonn, bestätigt. Er schreibt diesbezüglich: ,,Sandstein kann verglasen, wenn er Feldspäte und Glimmer enthält, andernfalls tritt Glasbildung erst bei sehr hohen Temperaturen auf. Kalkstein (Ca-Karbonat) wird beim Erhitzen zu CaO verbrannt. Kalksandstein kann verglasen, wenn er Feldspäte oder andere Silikate, auch Quarz, enthält. Die Glastemperatur hängt von den Materialkomponenten ab.”

Diese eindeutige Aussage müssen wir als Tatsache ansehen, die auch noch von anderen Kapazitäten bestätigt wird.

Der Umstand, dass sowohl Sandstein als auch Kalksandstein verglasen kann, bestätigt meine Annahme, dass die Pyramiden von Gizeh aus Kalksandstein erbaut wurden. Hier müsste man nachprüfen, ob es beim verwendeten Baumaterial auch tatsächlich Anteile von Feldspäte, Silikate oder Quarz gibt. Bevor diese Untersuchungen nicht exakt durchgeführt wurden, können jedoch keinerlei exakte Angaben zum tatsächlichen Baumaterial der Gizeh-Pyramiden gemacht werden. Dass auch die renommierten Wissenschaften in diesem Dilemma stecken, erkennt man daran, dass sie bis heute nicht in der Lage sind, das Kind beim Namen zu nennen. Insofern wird immer noch an der undurchsichtigen Formulierung „Kalkstein“ festgehalten und das, obwohl man doch mittlerweile wissen müsste, dass Kalkstein ein fachlich äußerst fragwürdiger, und wissenschaftlich vollkommen unsachgemäßer Begriff ist.

Offensichtlich steckt hinter dieser unqualifizierten Diktion eine tiefer Strategie, denn wie sonst kann man es verstehen, dass die Wissenschaft auch heute immer noch von Kalkstein spricht? Hier müssen höhere Interessen im Spiel sein. Interessen, die ganz offensichtlich verhindern wollen, dass der Mensch hinter die verfälschte Fassade der historischen und prähistorischen Menschheitsgeschichte blickt. Es liegt ausschließlich an uns, ob wir diesen Vorhang weiterhin zugezogen lassen, aber ich denke, wir alle wollen wissen, was sich dahinter verbirgt.

 

Anmerkungen

(1)           Prof. Dr. W. Klemm ist Geologe, seine Frau Rosemarie ist Ägyptologin. Zusammen untersuchten sie das Material der Cheopspyramide und entnahmen dabei 180 Steinproben von der Pyramidenbasis bis zur Spitze. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in dem Buch „Steine und Steinbrüche im Alten Ägypten“, Heidelberg 1993.

(2)           Zitat aus einem Brief von Dr. Endlicher (05.05.1997)

(3)           Arabisch = Turguman, auch Dragomen, bedeutet so viel wie ,,Übersetzer oder Dolmetscher”. Ein Turguman ist aber in erster Linie auch ein ortskundiger Fremdenführer, der verschiedene Sprachen spricht. Bei meinem Besuch in Ägypten, siehe SYNESIS 19, war quasi mein ägyptischer Freund Fari mein Turgaman.

(4)           Aus einem Brief vom 13.05.1997

(5)                  Zitat aus ,,Pyramiden” von Hans Reichardt, Seite 28

(6)                  Aus einem Brief vom 13.05.1997

 


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